Stimmen Zeitungsausschnitte

Pressestimmen und Meinungen

 

Ganz toll!

Es ist Ihnen ein ganz wesentlicher Schritt gelungen durch den intelligenten Einsatz des NCS, von der geschickten Wahl des ersten Objektes und der Fragestellung überhaupt ganz zu schweigen.

Prof. em. Dr. Otti Wilmanns (Lehrstuhl für Geobotanik in Freiburg i. Br. 1975  - 1996) zu „Farben im Jahreskreis - Entwurf einer Farbphänologie Mitteleuropas ...“ am 12. 1. 2005.

Akribisch

Landschaftsmalerei aus dem Labor

Bertolt Hering ist mit Geduld gesegnet. Zwei Jahre lang begab sich der Künstler immer wieder in das Naturschutzgebiet Heuckenlock an der Elbe. Dort studierte er akribisch den jahreszeitlichen Wandel der Farben. Doch er verließ sich nicht allein auf seine Wahrnehmung ... Um sicher zu gehen, nahm er standardisierte Farbmuster mit ins Gelände. Vor Ort glich er die Farben auf dem Muster mit denen in der Natur ab und notierte die Werte. Im Atelier — Hering nennt es Labor — malte er die Landschaft anhand der geradezu wissenschaftlich ermittelten Farben. Auf diese Weise entstanden Jahreszeiten-Bilderreihen. Wir lernen: „Der vorherrrschende, sehr einheitliche Winterbuntton der Vegetation im Heuckenlock von Y20R (Gehölzbraun), der auch  dem Buntton der Bodenfarbe entspricht (in Buchenwald Y40R), geht im Frühsommer in einen dominierenden, laubgrünen Buntton von G40Y (Blattgrün) über.“ hört sich trocken an, ist es aber nicht. Die Ausstellung „Farben im Jahreskreis“ ist methodisch wie optisch spannend.

Annette Woywode in: Hinz & Kunzt vom Oktober 2004.

 

Echte Naturfarben

Die klassische Moderne hat es oft und gern getan: die Farbe befreit. aber was, wenn der Künstler die Farbe nicht befreit? Wenn er sie wissenschaftlich analysiert und einsetzt? Bertolt Hering hat dies erstmals in der Kunst geleistet. Zwei Jahre besuchte er die Gegend Heuckenlock an der Elbe. Immer zur gleichen Uhrzeit und immer mit Farbmustern ausgerüstet notierte er sich die dortigen Farbwerte gemäß NCS (Nature Colour System). .... Zurück im Atelier, schuf Hering mit Hilfe der Notierungen zwei Serien von je zwölf Landschaftsbildern, die die „Farben im Jahreskreis“ wiedergeben. Das Resultat sind eher stumpfe als leuchtende Eindrücke. Hering spricht von einem „altmodischen“ Eindruck, den seine Bilder vermitteln. Indiz dafür, dass schon vor dem Impressionismus diesen Farbwerten getraut wurde (was sich im Übrigen bei Philipp Otto Runge bestätigte). Übrigens: Oktober und April weisen nahezu gleiche und die meisten Gelbanteile auf, während der Hochsommer mit hohem Grünanteil und der Winter mit großem Braunanteil auffällt.

Wolf Jahn in: Hamburger Abendblatt vom 22. Oktober 2004

Externer Link:
Vollständiger Abendblatt-Artikel von Wolf Jahn 

  

 

Pflanzengrün

So konnte Bertolt Hering (2004) in einer sehr ausführlichen Studie über Vegetationsfarben zeigen, dass die Eigenfarbe der Pflanzendecke, mit einem objektiven Farbmuster analysiert, ein sehr gelbes Grün ist. Rot scheint bei dieser Farbanalyse keine Rolle zu spielen. Hering kommt zu dem Ergebnis, dass die Vegetation viel gelber ist, als man denkt – und umgekehrt ist die wahrgenommene Farbe viel blauer als die Eigenfarbe. Diesen wahrgenommenen Blau- und Violettschimmer in der Pflanzendecke (blaue Blüten ausgenommen) erzeugen wir in uns selbst als Antwort auf das vorherrschende Gelb – durch Simultankontrast.

Hans-Christoph Vahle in „Die Pflanzendecke unserer Landschaften – Eine Vegetationskunde". Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 2007. 

Externer Link:
Vahles Vegetationskunde  

 

 

Etwas nur Schwer-zu-Sehendes sichtbar machen

Mit Bertolt Herings Ausstellung „Farben der Landschaft" geht die Farbreihe von „Raum für Pflanzen" in der Kirchberger Orangerie zu Ende.

Eigentlich scheint alles ganz schlicht zu sein: da verwendet ein Künstler einen Frabatlas und benutzt ihn als Grundlage für seine Landschaftsmalerei.Und da malt er die Jahreszeitenwechsel. Das gab es in der Vergangenheit – besodners im 17., 18. und 19. Jahrhundert – schon oft in der bidlenden Kunst. doch stand da mehr die Subjektivität, die Landschaft aus der Sicht des Künstlers im Mittelpunkt. In Zeiten der Wissenschaft – oder ist amn schon in der Zeit danach angekommen? – stellt scih dieFrage nach mehr Onjektivität. Die versuchte Bertolt Hering mit Hilfe eines Farbenatlas herzustellen, de, vom Künstler modifiziert, auf dem NCS (dem Natural Colour System des schwedischen Farbeninstitituts) beruht. ... Im Zuge seiner Auseinandersetzung mit Landschaftsfarben entdeckte Bertolt hering schließlich, dass andere Landschaftsmalereien eine deutliche Tendenz zur Verschiebung auf der Farbskala ins blaue Spektrum aufweisen. Das Grün einer Wiese, fiel ihm auf, war in einem Werk Jochen Heins „unerhört blau. ... Was amn beobachten kann, fasste bereits Veronika Schöne in ihrem gewagt betitelten Aufsatz „Die Wahrheit der Wirklichkeit" mit den Worten zusammen: „die Ergebnisse dieser Langzeitstudien sind erstaunlich. Hering macht etwas sichtbar, was nur schwer zugänglich ist. dass nämlcih die Natur viel gelber ist, als es uns scheint, und zwar nicht nur in der goldenen Jahreszeit des Herbstes". Die zwölf Acrylbilder sind nicht nach Monaten „aufgenommen", sondern nach Zeiten, in denen viel Veränderung vorherrschte. Somit kommt ein weiterer philosophischer Aspekt in diese Bilderfolge: der immer gleiche Ausschnitt mit all seiner Unterschiedlcihkeit oder: die Verschiedenheit desselben. Bertolt Herings Zyklus regt wahrhaft zum heftigen Nachdenken über die eigene Wahrnehmung an – auch wenn seine Werke im Grunde „nur“ als Landschaftsmalerei erscheinen.

Ralf Snurawa im Hohenloher Tagblatt September 2007

 

 

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

„Farben im Jahreskreis“ von Berthold Hering in Bobingen

Sind die Farben in der Natur „Taten und Leiden des Lichts“ (Goethe) oder gibt es eine „objektive Eigenfarbigkeit“? Welche Farbe hat ein Eichenblatt im Frühling? Wie verändert es sich im Laufe des Jahres und gibt es eine Möglichkeit, diesen farblichen Wandel auf gültige Weise auszudrücken? Der Hamburger Maler Berthold Hering ist diesen Fragen nachgegangen. Unter dem Titel „Farben im Jahreskreis“ präsentiert er die Ergebnisse seiner Feldforschungen derzeit beim Kunstverein Bobingen in Form von Farbnotationen und Acrylmalerei auf Leinwand.

 Zwei Jahre hat er die farblichen Veränderungen ... im Naturschutzgebiet Heuckenlock bei Hamburg beobachtet. Um die vor Ort vorgefundenen Farbwerte zu identifizieren und reproduzierbar zu erfassen, nutzte er das NCS — das „Natural Colour System“. In dieser international gebräuchlichen Sprache der Farbkommunikation für Designer und Architekten legte er im unmittelbaren Abgleich mit der Natur ein umfangreiches System von Farbnotationen an.
 Ein konzeptueller Ansatz, der interessante Ergebnisse zeitigte: Hering stellte fest, dass die Farben in der Natur anders sind, als wir sie sehen. Dass die Farbe Blau — außer in blühenden Pflanzen — in der Natur nicht vorkommt und dass Gelb die quantitativ präsenteste Farbe ist. Wie die afreb Gelb im Laufe des Jahres schwingt, ist in vier bemalten Holztellern nachvollzogen. Hering sieht die zentrale Funktion der Farbe Gelb im Ursprung des pflanzlcihen Lebens  — im Farbton des Keimens. Ausgedrückt im NCS: im Farbton „G 90 Yellow“ und anschaulich dargestellt in seinem Bild einer geöffneten Lauchstange. In Bilderzyklen, beispielsweise in der zwölfteiligen Serie „Panorama Heuckenlock“, überträgt er seine an bestimmten Tagen festgehaltenen Farbveränderungen jeweils in das realistisch wiedergegebene Landschaftsprospekt.


Reichlich Gesprächsstoff

 Hieraus ergab sich für die Vernissagegäste reichlich Gesprächsstoff — nämlich Fragen nach der Rolle der Atmosphäre, des Auges und letztendlich unserer subjektiven Wahrnehmung. Ist in einer „objektivfarbigen“ Landschaft der gemalte Himmel (und damit die Atmosphäre) nicht ein surreales Element wie es der Tageshimmel über René Magrittes nächtlichem Gebäude ist?
Richtig spannend ist es, die sorgfältig und detailiert ausgearbeiteten Tabellen und Farbabmischungen in den Vitrinen zu studieren. Hier eröffnen sich dem Betrachter in der nicht an die Gestalt gebundenen Farbwahrnehmung faszinierende Assoziationsmöglichkeiten. Die verschiedenen Braun-Gelb-Gold-Töne, die zum Beispiel ein Buchenblatt am 11. Januar 2003 kennzeichnen, evozieren Bilder und Erinnerungen — subjektive Trophäen der Eroberung der Wirklichkeit.

Ingeborg Andersen in: Augsburger Allgemeine vom 7. Juni 2005

Die Sonnenfarbe ist allgegenwärtig

Bertolt Herings Studien zur Eigenfarbe in der Natur — Ausstellung in Bobingen

Fast so alt wie die Menschheit sind ihre Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Sichtbaren. Der Künstler Bertolt Hering teilt diesen Skeptizismus mit einer schier unüberschaubaren Ahnenreihe. Überraschend neu jedoch ist seine Verschmelzung von akribischer Wissenschaft mit Malerei, deren Resultate im Bobinger Unteren Schlösschen, Römerstr. 73 ausgestellt sind.

 ... Rund zwei Jahre lang besuchte der gebürtige Darmstädter im Naturschutzgebiet Heuckenlock nahe seiner Wahlheimat Hamburg denselben Ort zur stets gleichen Zeit und erforschte so diesen bisher unbekannten Gegenstand.
 Durch unmittelbaren Vergleich der Eigenfarbe des gewählten Sujets mit eigens entwickelten Mustern — nummerierter Nuancen von homöopathisch dosierter Farbdifferenz — erschloss sich zugleich mit der angestrebten Klarsicht eine gelbe Allgegenwart: Außer bei blau blühenden Blumen findet sich die Sonnenfarbe ganzjährig in jedem Partikel der grünenden Natur.
 Konsequent sind daher symbolische Reduktionenen wie „Das junge und das alte Gelb“ (Buntstift, 2004) oder „Das gelbe Leichten“ (Acryl) ... Eine philosophische Abstrahierung bereichert Herings reizvoll eigentümliche Landschaften um die nachdenklich machende Analogie zum menschlichen Werden und Vergehen.
 Tröstend lebensverheißend wirkt selbst der tiefe Winter in der chronologisch geordneten Serie „Ufervegetation Heuckenlock“ (12-teilig; Acryl, 2004). Licht und hoffnugsfroh strahlt der Frühling „Am Priel Heuckenlock“ (4-teilig, Acryl, 2004). Die Lebensfarbe Gelb eignet allen Jahres- und Altersphasen. Bertolt Hering gelingt hier ein ebenso zugänglicher wie innovatorischer Impuls, der gelichzeitig den überkommeneen Antagonismus zwischen subjektiver Impression und einem quasi objektiven Realismus sehenswert glättet.
 
in: Augsburger Zeitung vom 17. Juni 2005

 

Externer Link:
Vollständiger Abendblatt-Artikel von Wolf Jahn 

Externer Link:
Vahles Vegetationskunde  

 

Zu den Farbkursen!

Zu Bertolt Herings Ausstellungen!

Zum PDF-Katalog „Farben im Jahreskreis"!

Zum Video „Farben im Jahreskreis"!

Zum Budapester Vortrag!



 

Sie sind im Bereich:

Atelier-Logo

 




 
Powered by Etomite CMS.